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Wirtschaft
 

Der Pfad des Kapitals ...

von Thomas Loch

Heute früh hörte ich im Radio, beim Autofahren, auch die Nachricht, dass wieder Staaten in der EU, welche sich der gemeinsamen Währung angeschlossen haben, in arge Finanznöte geraten sind. Dieses, so war auch zu vernehmen, ist zum Teil den Bankenrettungspaketen zu danken, welche vor Jahren in der Finanzkrise geschnürt wurden. Damals wurde die Auffassung vertreten, mit diesen Paketen könnten Banken gerettet werden und die Krise beendet. Doch weit gefehlt, die Banken wurden zwar gerettet, die Krise aber nur verschoben. Die Staaten hatten den Banken ihr substanzloses Geld abgenommen und durch substanzielles ersetzt, wobei die der Substanz zugrunde liegende Wertschöpfung erst in der Zukunft stattfinden wird. Somit machten die Staaten aus spekulativen Gewinnen, reale Gewinne für die Banken, in dem sie spekulatives Kapital, in reales Kapital verwandelten, man könnte auch sagen, fiktives Kapital, in reales Kapital, in dem sie reale Schulden machten, welche in Zukunft zu tilgen sind und die gegenwärtigen Verwerfungen innerhalb der Finanzsysteme zu verantworten haben.

So wird auch in den jüngsten Fällen die EU beispringen, immerhin geht es um mehr, als nur um eine paar Euro, oder die Zahlungsschwierigkeiten einiger Staaten. Die europäischen Hegemonialmächte werden alles Notwendige veranlassen, dabei steht eines in jedem Fall schon fest, zur Kasse werden die Völker gebeten!

In der Jungen Welt findet sich zum Thema eine interessante Ansicht unter der Überschrift „Schock und Starre“, zu welcher ich folgenden Leserbrief via Internet geschrieben habe:

Der Pfad des Kapitals ist mit Stolpersteinen am Abgrund entlang gepflastert, deren Abstand zueinander immer geringer wird und dem verwesenden Kadaver immer schneller und öfter ins straucheln bringt. Kaum vermeint man sich wieder aufgerichtet zu haben, schon fällt man über den nächsten Stein, wenn man nicht über den einen, gleich auf den andren gefallen ist. Das schafft das Kapital ganz allein, den Schups von der Klippe konnte es bis jetzt hingegen geschickt umgehen. So folgt Krise auf Krise, von Krisen begleitet, in der allgemeinen Krise! Und in längst vergangenen Zeiten nannte man dieses dann die Verschärfung der allgemeinen Krise des Kapitalismus, als „Resultat der Zuspitzung aller dem Kapitalismus in seinem imperialistischen Stadium eigenen Widersprüche, vor allem des Grundwiderspruchs des Kapitalismus (wesentlicher innerer, die Entwicklung des Kapitalismus bestimmender Widerspruch zwischen dem gesellschaftlichen Charakter der Produktion und der privat kapitalistischen Aneignung ihrer Ergebnisse), des Widerspruchs zwischen Proletariat und Bourgeoisie, des Widerspruchs zwischen den imperialistischen Mächten und den Entwicklungsländern sowie des Widerspruchs zwischen den imperialistischen Staaten.“ Das war einmal, denn heute ist alles ganz anders und nun droht gar eines der Machtzentren imperialer Macht, die EU, zu zerbröseln. Wer es glaubt, möge selig werden und gerade das deutsche Imperium wird wissen seine Interessen zu schützen! Geht es doch gerade hierzulande wieder richtig Aufwärts, mit der Wirtschaft, den prekären Beschäftigungsverhältnissen, dem Absturz der Mittelschicht, dem Weltmachtgebaren, etc. Aber ist heute wirklich alles anders? Eigentlich doch nicht! 

 

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